HÖGLWÖRTH - Längst ist der Höglwörther Kulturherbst kein Geheimtipp mehr- die Veranstaltung hat sich zu einer festen Einrichtung im kulturellen Angebot der Gemeinde Anger entwickelt und gewährt alljährlich unter der Handschrift des künstlerischen Leiters Thomas Forreiter einen Einblick in die Welt der klassischen Musik. Neben dem Hör-genuss steht die Veranstaltung unter einem sozialen Aspekt und wird als Benefizkonzert durchgeführt. Da heuer bereits im Vorfeld die Unkosten durch großzügige Spenden abgedeckt werden konnten, kommen die gesamten Eintrittsgelder einem Härtefall im regionalen Umfeld der Kommune zugute.
Schirmherr Christian Wieninger und Pfarrer Michael Kiefer stimmten die zahlreichen Freunde der Klassik mit einführenden Worten auf den Musikabend ein. Die beiden großen „Georgs des Barock", Georg Friedrich Händel und Georg Philipp Telemann standen heuer im Mittelpunkt der Aufführungen. Mit dem Konzert in B-Dur op. 4, Nr. 2 für Orgel und Orchester von Georg Friedrich Händel (1685-1759) wurde der Abend eröffnet. Ein interessantes Klangbild bot sich dem Zuhörer, bei dem Streicher, Orgel und Cembalo eine stimmige Harmonie eingingen und bereits zum Auftakt einen Hauch barocker Noblesse in die Kirche zauberten. Die Suite D-Dur für Trompete, Streicher und Basso continuo setzte den nächsten Glanzpunkt. Georg Friedrich Händel, der als Komponist von Weltrang gilt, bestätigt darin seinen Ruf, in der Wechselwirkung der einzelnen Sätze eigene Wege zu gehen. Langsam suchender Melos wechselte mit anmutiger Eleganz, wobei die einzelnen Instrumente schön zum Tragen kamen. Rupert Eder an der Trompete war der herausragende Solist, der mit sicherem Ansatz und reinem Ton den feinen Melodienbogen der Streicher umspielte. Das anschließende Concerto grosso in d-Moll für Streicher und Basso continuo op. 6, Nr. 10 zählt zu den insgesamt 18 Werken Händeis dieser Art. Diese Komposition vertiefte und verdeutlichte die Charakteristik seiner Schaffenskraft zusätzlich. Georg Philipp Telemann, Händels Zeitgenosse (1681-1767), war der zweite „Akteur" des Konzertabends in der Höglwörther Klosterkirche. Die Suite D-Dur für Trompete, Streicher und Basso continuo kam dabei zur Aufführung. Sie wirkt fast wie ein „Monumentalwerk" mit ihren neun Sätzen und in dem 25-minütigen Stück waren sowohl das Orchester, als auch Dirigent Thomas Forreiter und der Solist an der Trompete, Rupert Eder in hohem Maß gefordert. Die großzügig angelegten Einzelteile dieser Komposition kamen schön zur Geltung, der galante Stil Telemanns, der sich aber auch durch schlicht anmutende Szenen auszeichnet, wurde |