HÖGLWÖRTH - Gospels und Spirituals bestimmen das Repertoire der Sprightly Soul Singers aus Bayerisch Gmain. Die vor Elan sprühende Formation mit jungen Leuten, die sich dieser religiösen Liedform der schwarzen Nordamerikaner verschrieben hat, bestimmte am Sonntagabend das Geschehen in der Klosterkirche von Höglwörth. Ansteckender Rhythmus, chorische und solistische Beiträge, das typische „Ruf-Antwort-Muster" der Gospelsongs und unbeschwerte Stimmung beherrschten das Flair beim Auftaktkonzert zum diesjährigen Kulturherbst. Dass sich die Freunde der Gospelmusik in allen Generationen finden, das bestätigte das Publikum im gefüllten Kirchenraum. Nach herzlichen einführenden Worten durch Dekan Michael Kiefer nahm Chorleiterin Gisela Plank das Ruder in die Hand. Nicht nur als Dirigentin, sondern auch als charmante An-sagerin führte sie durch das Programm. Dabei würzte sie ihre Beiträge mit einer wohldosier-ten Portion an Lockerheit. Für manchen Konzertbesucher war es anfangs ein wenig ungewohnt, dass jetzt die Zuhörer zum Mitklatschen, Mitschnipsen und Mitsingen aufgefordert wurden. Doch das Eis war schnell gebrochen, denn die jungen Leute im Altarraum ließen mit ihrer spritzigen und unbekümmerten Art schnell den Funken überspringen. "Lift up your hands" hieß es gleich zum Auftakt, und wer in der sonst eher kühlen Kirche bisher zurückhaltend gewesen war, dessen Kreislauf wurde nun unvermittelt angekurbelt. Weitere Sympathie verschafften sich die Chormitglieder durch ihre hervorragende Musikalität, das natürliche Auftreten und die Sensibilität für die Interpretation der Lieder. Mit kraftvollen Stimmen sangen sie von den Anliegen der Schwarzen, die in ihrem arbeitsreichen Dasein ihren Glauben und die Zuversicht nie verloren haben. Die soziale Situation der schwarzen Bevölkerung im 18. und 19. Jahrhundert wurde bei den Beiträgen deutlich. Die Gruppe sang von den schweren Lasten, die es zu tragen gilt, vom baldigen Frieden, von der erlösten Seele oder von guten Neuigkeiten. |