HÖGLWÖRTH - Es waren Kompositionen von herausragenden Meistern ihres Fachs, die das Abschlus-skonzert des diesjährigen Högl-wörther Kulturherbstes prägten. Der musikalische Leiter Thomas Forreiter hatte einmal mehr eine glückliche Hand bei der Auswahl der Stücke bewiesen, denn frenetischer Applaus brandete den Mitwirkenden wie eine große Woge am Ende des Abends entgegen. Der Auftakt war dem englischen Komponisten Richard Mudge überlassen, über dessen Person kaum etwas überliefert ist. Umso mehr Qualität hat sein "Concerto Nr. 1" in D-Dur für Trompete, Streicher und Continuo. Hier setzte Rupert Eder auf der Trompete starke Akzente, denn sein Melodienklang war eingebettet in das Spiel von Streichern und Orgel. Das homogene Klangbild des ersten Beitrags machte förmlich "Lust auf mehr", und von genussvollen Tönen sollte es. auch beim diesjährigen Klassikkonzert reichlich geben. Franz Joseph Haydn, der die Musik seiner Zeit (1732-1809) durch die kompositorische Kunst prägte, das Gleichgewicht zwischen subtiler Gestaltung und Allgemeinverständlichkeit zu erzielen, stand nun im Mittelpunkt. Das "Salve Regina" in g-Moll war eine ' erste Kostprobe aus dem reichhaltigen Schatz des Meisters, bei dem sich Ästhetik, weich melodische Passagen und die Einheit zwischen Orchester und Gesangssolisten hervorragend entfalteten. Rosmar.ie Kassis (Sopran), Marcus Blöchl (Altus), Bernd Lambauer (Tenor) und Heinrich Albrecht (Bass) entpuppten sich als stimmlich versiertes Quartett, wobei sich vor allem der starke Sopran gegenüber den drei Männerstimmen gut behaupten konnte und ein geschmeidiges Tenorsolo sich wie Samt auf die Zuhörer legte. Eine echte Huldigung an die Gottesmutter war dieser schöne Beitrag. Ausgezeichnet in Szene setzen konnte sich anschließend Martina Jakob an der Orgel beim "Concerto" in D-Dur, ebenfalls von Haydn. Mit den Streichern fand sich die Orgel zu einem gelungenen Stelldichein zusammen, wobei in den Sätzen Allegro Moderato, Ada-gio molto und Allegro der Ereignisreichtum von Haydns Musik deutlich wurde. Die sich steigernde Melodik in der Komposition mit den charakteristischen wechselvollen Passagen ließ förmliche Hochspannung anwachsen in den Reihen der Zuhörer. In der "Missa brevis" in B-Dur, deren Uraufführung im Jahr 1775 stattfand, greift Haydn stilistisch auf den damals üblichen Kurz-Stil (brevis) des Ordinariums zurück, welcher in Gloria und Credo den Text größtenteils auf die Singstim-men so verteilt, das gleichzeitig vier verschie-dene Textteile gesungen werden. |